Prorussische Separatisten - „Niemand hat den humanitären Korridor für Zivilisten genutzt“
Die Welt
Aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol kamen am Dienstag konträre Aussagen zu einem neuen humanitären Korridor für Zivilisten. Prorussische Separatisten berichteten, dass niemand den um das Stahlwerk Asovstal gebildeten Fluchtkorridor genutzt hätten – im russischen Fernsehen heißt, es 120 Zivilisten hätten das Werk verlassen. Unterdessen gibt es neue Kämpfe in der Südukraine. Ein Überblick.
In der seit Wochen umkämpften südostukrainischen Hafenstadt Mariupol ist am Dienstag ein weiteres Ultimatum der russischen Truppen weitgehend ergebnislos verstrichen. „Niemand hat den rund um Asovstal gebildeten neuen humanitären Korridor für Zivilisten genutzt“, sagte Alexej Nikonorow, ein Sprecher der prorussischen Separatisten, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Das russische Fernsehen hingegen berichtete, dass 120 Zivilisten das Stahlwerk verlassen hätten. Die ukrainischen Kämpfer hingegen sollen sich weiterhin in der Fabrik verschanzen.
Das russische Militär hatte zuvor einseitig eine zweistündige Feuerpause für das Stahlwerk Asovstal erklärt und die ukrainischen Kämpfer dort aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen und das Werk zu verlassen. Zudem sollten sie auch Zivilisten herausführen. Laut ukrainischen Medien könnten sich bis zu 1000 Zivilpersonen auf dem Gelände befinden. Die Anzahl der ukrainischen Soldaten wurde zuletzt noch mit bis zu 2500 angegeben. Diese lehnen auch weiterhin eine Waffenniederlegung ab.