
Propalästinensisches Störfeuer gegen Steinmeier
n-tv
Nachdem auf der Leipziger Buchmesse Aktivisten den Kanzler lautstark unterbrechen, ist nun der Bundespräsident Ziel von Störrufen. Steinmeier geht darauf ein, warnt aber vor einem Verharren in den eigenen Positionen.
Die Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Leipziger Buchmesse ist mehrfach von propalästinensischen Demonstranten unterbrochen worden. Die sieben Aktivisten forderten einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg und warfen Israel einen Völkermord vor. Zudem wurden deutsche Waffenlieferungen lautstark kritisiert. Am Vortag war bereits die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Eröffnung der Buchmesse mehrfach von Aktivisten unterbrochen worden.
Steinmeier ging mehrfach auf die Unterbrechungen ein. "Sie haben Ihre Botschaft hinterlassen, wir sind nicht einer Meinung, aber wir haben Sie gehört", sagte Steinmeier. Die Protestierenden wurden jeweils von Sicherheitsleuten aus der Alten Börse geführt. "Wir leben in einer Demokratie. Wir sind in der Lage, das auszuhalten", sagte Steinmeier zu den Störungen. "Das ist ein ernstes Thema, über das wir in diesem Lande nicht nur während der Buchmesse diskutieren."
Es gebe unterschiedliche Sichtweisen, aber: "Es gibt keine einfachen Sichtweisen auf dieses Thema. Und es lässt sich auch nicht am Rande und mit Unterschriftenlisten erledigen." Er hoffe sehr, "dass die jetzt aktuell auf Hochtouren laufenden Gespräche um die Freilassung der Geiseln Erfolg haben" und zu einem Waffenstillstand führen, so Steinmeier. In seiner anschließend ungestörten Rede rief Steinmeier die Menschen in Deutschland zu Gesprächsbereitschaft miteinander auf und warnte vor Abschottung und Verharren in den eigenen Positionen.