
Prognosen: Sozialistische Partei gewinnt Parlamentswahl in Portugal
Frankfurter Rundschau
Portugal wählt am Sonntag (30.01.2022) ein neues Parlament. Medienprognosen zufolge steht der Gewinner nun fest.
Update vom Sonntag, 30.01.2022, 22.09 Uhr: Nach Medienprognosen hat die regierende Sozialistische Partei (PS) die Parlamentsneuwahl in Portugal gewonnen. Laut einer als sehr zuverlässig geltenden Wählerbefragung des staatlichen Fernsehsenders RTP erhielt die sozialdemokratisch orientierte PS von Ministerpräsident António Costa am Sonntag (30.01.2022) zwischen 37 und 42 Prozent der Stimmen. Damit können die Sozialisten sogar auf eine absolute Mehrheit im Parlament hoffen. Dafür sind nach Schätzungen mindestens 41 Prozent der Stimmen nötig.
Es gilt aber als wahrscheinlicher, dass der 60 Jahre alte Costa weiterhin auf die Unterstützung kleinerer linker Parteien angewiesen sein wird. Eine große Koalition oder auch eine weitreichende Zusammenarbeit mit der konservativ orientierten Sozialdemokratischen Partei (PSD) von Spitzenkandidat Rui Rio gilt als sehr unwahrscheinlich.
Die PSD belegte nach der RTP-Prognose mit 30 bis 35 Prozent erneut Platz zwei. Andere portugiesische Medien veröffentlichten am Abend kurz nach Schließung der letzten Wahllokale auf den Azoren ähnliche Zahlen. Beim TV-Sender SIC kam die PS auf 37,4 bis 41,1 Prozent. Auf Platz drei liegt laut den TV-Sendern die rechtspopulistische Chega-Partei.
Update vom Sonntag, 30.01.2022, 12.00 Uhr: Die Parlamentswahl in Portugal hat begonnen. Die vorgezogene Wahl findet nach der Parlamentsauflösung im Dezember vergangenen Jahres statt. Der sozialistische Ministerpräsident António Costa hat seinen Vorsprung vor den Konservativen seitdem nach und nach verloren, weswegen ein knappes Wahlergebnis erwartet wird. Drittstärkste Kraft könnte die rechtspopulistische Chega-Partei werden, wie tagesschau.de berichtet.
Trotz hoher Impfquote gibt es derzeit wieder viele Corona-Fälle in Portugal. Menschen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, dürfen das Haus zwischen 18.00 und 19.00 Uhr örtlicher Zeit ausnahmsweise verlassen, um wählen zu gehen.