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Prognose: Deutschland droht prekärer Pflegenotstand
DW
Immer mehr Pflegekräfte verlassen wegen Überlastung ihren Job. Auf Intensivstationen arbeiten deutlich weniger Kräfte als vor einem Jahr. Der Fachkräftemangel wird sich laut einer Studie noch weiter verschärfen.
Bis 2030 dürften voraussichtlich rund 182.000 Pflegekräfte zusätzlich benötigt werden. Das ergeben Berechnungen für den "Pflegereport" der Barmer Krankenkasse, der an diesem Mittwoch vorgestellt wird. Hintergrund ist, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 von derzeit 4,5 Millionen auf rund sechs Millionen steigen dürfte. "Bereits heute fehlen tausende Pflegekräfte und tragende Konzepte, wo diese Menschen herkommen sollen", sagte Kassenchef Christoph Straub. Er warnte, Deutschland sei auf dem besten Wege, in einen prekären Pflegenotstand zu geraten. Um dies abzuwenden, müsse die künftige Bundesregierung unter anderem die Ausbildung attraktiver machen.
Um eine finanzielle Überforderung der Pflegebedürftigen zu vermeiden, sollten zugleich die Leistungsbeträge der Pflegeversicherung einmalig angehoben und dann regelmäßig dynamisiert werden. Die neuen Prognosezahlen lägen deutlich über Schätzungen, die von fünf Millionen Pflegebedürftigen bis 2030 ausgehen, hieß es zur Erläuterung.