Pro-russische Separatisten ordnen Generalmobilmachung an
DW
Die Lage im Osten der Ukraine verschärft sich. Die Rebellenchefs in Donezk und Luhansk bereiten sich auf Krieg vor. Ein ukrainischer Soldat wird durch Separatisten-Beschuss getötet. Zivilisten werden weiter evakuiert.
Die pro-russischen Rebellenführer in den selbsternannten "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk in der Ostukraine haben eine Generalmobilmachung befohlen. Der moskautreue Separatistenchef in Donezk, Denis Puschilin, teilte in einer Video-Botschaft mit, er habe ein entsprechendes Deket unterschrieben. Puschilin rief Reservisten auf, "in die Einschreibebüros des Militärs zu kommen". Auch Luhansks Rebellenführer Leonid Pasetschnik unterzeichnete inmitten der massiven Spannungen zwischen Russland und der Ukraine ein entsprechendes Papier.
Puschilin erklärte dem Video, seine Soldaten hätten von der Ukraine geplante Angriffe vereitelt. Die ukrainische Armee setze ihre Angriffe fort. Im Norden der Rebellenhochburg Donezk waren am Samstagvormittag mehrere Explosionen zu hören.
Unterdessen meldete die ukrainische Armee den Tod eines Soldaten durch den Beschuss pro-russischer Rebellen. "Infolge eines Beschusses hat ein ukrainischer Soldat eine tödliche Wunde durch ein Schrapnell erlitten", teilte das Militärkommando für die Ostukraine mit.
Kurz zuvor hatte die Ukraine nach eigenen Angaben allein an diesem Samstag bis 07.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MEZ) 66 Schusswechsel im Osten des Landes registriert. Dabei hätten die Rebellen in Donezk und Luhansk in Städten entlang der Front verbotene Mörsergranaten der Kaliber 82 und 120 eingesetzt.
Die pro-russischen Rebellen in Donezk bezeichneten die Lage als kritisch. Beide Seiten machen sich gegenseitig für schwere Verstöße gegen die Waffenruhe verantwortlich. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) spricht von einer "dramatischen Zunahme" der Angriffe entlang der Front.