Pro Bahn fordert Kündigung von Start Niedersachsen-Mitte
n-tv
Hannover (dpa/lni) - Immer wieder verspäten sich in Niedersachsen Regionalzüge und S-Bahnen oder sie fallen komplett aus. Die maßgeblich von der DB-Tochter Start Niedersachsen-Mitte zu verantwortenden verheerenden Zustände im Dieselnetz Niedersachsen-Mitte könnten den Fahrgästen nicht mehr länger zugemutet werden, schreibt der Fahrgastverband Pro Bahn in einer Mitteilung. Er fordert daher die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) auf, umgehend eine Kündigung des Vertrages mit Start Niedersachsen-Mitte vorzubereiten.
Sofern im Vorfeld einer Kündigung vertraglich zwingend erforderlich, solle zudem sofort eine Abmahnung ausgesprochen werden. Seit Wochen schaffe es das Unternehmen nicht, auf der Linie von Uelzen über Soltau nach Bremen überhaupt Züge fahren zu lassen, weil Fahrzeuge reparaturbedingt fehlen. Auch auf den anderen Strecken dieses Netzes - Heide-, Lammetal- und Weserbahn - seien Zugausfälle und verkürzte Züge an der Tagesordnung.
"Was derzeit von Start geboten wird, ist absolut inakzeptabel und muss harte Konsequenzen nach sich ziehen", sagt Malte Diehl, Landesvorsitzender von Pro Bahn in Niedersachsen und Bremen. "Unter Personalmangel leiden alle Eisenbahnunternehmen, aber Start ist das einzige in Niedersachsen, das es nicht schafft, genügend Fahrzeuge instandzuhalten, obwohl ausreichend Reserven bestehen. Hinzu kommen zahlreiche andere von Start zu verantwortende Pannen, die den Bogen einfach überspannen."
Pro Bahn verweist darauf, dass auch nach den offiziellen, von der LNVG erhobenen Zahlen bereits vergangenes Jahr Start mit großem Abstand die meisten technisch bedingten Zugausfälle zu verzeichnen hatte. Seit der Betriebsübernahme im Dezember 2021 wäre mehr als genug Zeit gewesen, Schwachstellen in der Wartung zu beseitigen.