Prigoschins Haus in St. Petersburg soll durchsucht worden sein
n-tv
Die Moskauer Behörden haben laut Medienberichten das Haus des Wagner-Chefs auf den Kopf gestellt. Dabei seien sie auf Waffen, Goldbarren, aber auch viele ungewöhnliche Gegenstände gestoßen. Dem belarussischen Präsidenten Lukaschenko zufolge soll sich Prigoschin sogar selbst in Russland aufhalten.
Russische Medien haben Bilder einer Durchsuchung des Hauses vom Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, in Sankt Petersburg während seines Aufstands Ende Juni veröffentlicht. Mehrere staatliche und private russische Medien veröffentlichten am Vorabend offenbar von Strafverfolgungsbehörden aufgenommene Bilder, auf denen ein großes luxuriöses Haus mit einem Hubschrauber-Landeplatz im Garten zu sehen ist. Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler den Bildern zufolge unter anderem Dollar- und Rubel-Bündel, Goldbarren, zahlreiche Waffen, aber auch mehrere Pässe mit unterschiedlichen Namen und einen Schrank voller Perücken. Im Netz kursieren dazu teils skurrile Fotos von Prigoschin mit unterschiedlichen Verkleidungen.
Die in Petersburg ansässige Website Fontanka berichtete außerdem, in Prigoschins Haus sei ein Foto mit "abgetrennten Köpfen" gefunden worden. Prigoschins Kämpfern wurden wiederholt Übergriffe vorgeworfen. Fontanka veröffentlichte zudem ein Foto, das einen großen Vorschlaghammer zeigt. Dessen Kopf trägt den Schriftzug "Bei wichtigen Verhandlungen". Der Vorschlaghammer ist eins der Symbole der Wagner-Gruppe. Die Truppe erklärt, diese Waffe zu benutzen, um ihre Feinde hinzurichten oder zu foltern.
Der Wagner-Aufstand am 24. Juni hatte die russische Führung inmitten des Ukraine-Konflikts erschüttert. Mehrere Stunden lang hatten Wagner-Kämpfer ein Hauptquartier der russischen Armee in der Stadt Rostow am Don im Südwesten des Landes besetzt und waren Richtung Moskau vorgerückt. Der Aufstand endete einige Stunden später mit einer Vereinbarung. Sie sah nach Angaben des Kreml vor, dass Prigoschin nach Belarus ins Exil gehen sollte. Prigoschin betonte, er habe nicht die russische Führung stürzen, sondern seine Söldnertruppe retten wollen.