Premier Truss verliert auch Innenministerin Braverman
ProSieben
Nächste Pleite für die britische Premierministerin Liz Truss: Nach ihrem Finanzminister gehört auch die Innenministerin nicht mehr ihrem Kabinett an.
Das Wichtigste in Kürze:
In Großbritannien ist kein Ende der Regierungskrise in Sicht - im Gegenteil: Sie verschärft sich weiter. Nach Finanzminister Kwasi Kwarteng verliert Premierministerin Liz Truss innerhalb von wenigen Tagen bereits das zweite Kabinettsmitglied. Suella Braverman ist von ihrem Amt als Innenministerin zurückgetreten.
Ihren Rücktritt bestätigte die konservative Politikerin am Mittwoch (19. Oktober) selbst bei Twitter. Als Grund für ihren Rückzug nannte Braverman "einen technischen Bruch" von Geheimhaltungsregeln. Sie habe ein offizielles Dokument von ihrer persönlichen E-Mail-Adresse einem "vertrauten parlamentarischen Kollegen" weitergeschickt, schrieb sie beim Kurzmitteilungsdienst. Viel daraus sei zwar schon bekannt gewesen, trotzdem sei es "richtig für mich, zu gehen".
In ihren Ausführungen sparte Braverman nicht mit Kritik an der Regierung. Bedeutende Wahlversprechen seien nicht eingehalten worden. Auch habe sie "große Bedenken hinsichtlich des Bekenntnisses dieser Regierung zu unserem Wahlprogramm, wie die Gesamtzahl der Einwanderer zu begrenzen und illegale Migration zu stoppen, besonders die gefährlichen Bootsüberquerungen", schrieb Braverman weiter.
Die Politikerin wird dem extremen rechten Flügel der Partei zugeordnet. In der Vergangenheit sorgte sie mit Aussagen zu ihren Plänen für ein härteres Vorgehen bei Abschiebungen für Aufsehen. Die Linke verunglimpfte sie im Parlament als "Tofu-Esser".