Preisanstieg beschert Spargelbauern durchwachsenes Jahr
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Am Freitag endet die Spargelsaison. Sie war in diesem Jahr nicht einfach für die Anbauer. Hohe Preise bekamen sie gleich doppelt zu spüren.
Tieplitz (dpa/mv) - Zum Ende der diesjährigen Spargelsaison ziehen Anbauer im Nordosten ein ernüchterndes Fazit. "Dieses Jahr war für alle Spargelbauer kein gutes Jahr", sagte Yvonne von Laer vom Unternehmen "Mecklenburger Frische" in Tieplitz (Landkreis Rostock). Wegen der Preissteigerungen etwa beim Sprit oder Lebensmitteln bleibe bei den Menschen weniger Geld für das Edelgemüse. Auch beim Spargel- und Kartoffelhof Demmin (Mecklenburgische Seenplatte) und dem Spargelhof Gast (Ludwigslust-Parchim) war von einem durchwachsenen Jahr die Rede.
Bei "Mecklenburger Frische" werde großflächig Spargel angebaut, sagte von Laer. Man habe aber im Gegensatz zu den Vorjahren ein Drittel der Anbaufläche nicht abgeerntet. Die Stauden seien schon zwei Meter hoch und "freuen sich, dass sie wachsen dürfen". Im Vergleich zu den Vorjahren habe man auch niedrigere Preise genommen. Genau könne man die Umsatzeinbußen noch nicht beziffern.
Madeleine Blum vom Spargel- und Kartoffelhof Demmin sagte, die Umsätze bei den belieferten Einzelhändlern seien teilweise um 30 bis 40 Prozent eingebrochen. An den eigenen Einkaufsständen habe es nicht ganz so große Einbußen gegeben. "Die Leute haben Angst, dass sie sich nichts mehr leisten können." Das Thema Inflation sei omnipräsent. "Dann überlegt man sich halt dreimal, ob man zweimal die Woche Spargel isst oder eben nur einmal oder alle zwei Wochen."