
Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate ist tot
DW
Scheich Chalifa stand für die Freundschaft der VAE zum Westen und auch zu Israel. Aufgrund eines Schlaganfalls war er bereits seit Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit präsent. Nun ist Chalifa 73-jährig gestorben.
Im Alter von 73 Jahren ist der langjährige Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Chalifa bin Sajid Al Nahjan, gestorben. Er stand seit 2004 an der Spitze des Landes. Er war zugleich Emir von Abu Dhabi, dem größten der sieben Emirate des Landes. Chalifa hatte 2014 einen Schlaganfall erlitten. Für die Öffentlichkeit war er danach nur noch selten sehen.
Der eigentlich starke Mann der öl- und gasreichen Emirate ist sein Bruder Mohammed bin Sajid, der Kronprinz von Abu Dhabi. Beobachter rechnen damit, dass er neuer Präsident wird. Gewählt werden muss das Staatsoberhaupt aber von den sieben Emiraten. Die Regierung rief eine 40 Tage lange Staatstrauer aus. Zudem ruht das öffentliche und wirtschaftliche Leben für drei Tage.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte zum Tod Scheich Chalifas, den er als Freund Deutschlands bezeichnete. Er habe Wohlstand und Stabilität gemehrt und den Vereinigten Arabischen Emiraten in der ganzen Welt Respekt und Anerkennung verschafft", schrieb Steinmeier laut Mitteilung des Bundespräsidialamtes an Scheich Mohammed bin Sajid.
Zahlreiche arabische Staaten und Israel sprachen ebenfalls ihr Beileid aus. Der israelische Präsident Izchak Herzog erklärte, Chalifas "mutige Führung" habe viel "zur wachsenden Partnerschaft zwischen unseren Ländern beigetragen". 2020 hatten die Emirate und Bahrain als erste Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel unterzeichnet.
Auch US-Präsident Joe Biden würdigte Scheich Chalifa als "echten Partner und Freund der Vereinigten Staaten". Die US-Regierung wolle sein Andenken ehren, indem sie die langjährigen Beziehungen zwischen den USA und den Vereinigten Arabischen Emirate weiter stärke.