
Präses-Wahl der Evangelischen Kirche Westfalen im November
n-tv
Vorwürfe, in einem Verdachtsfall sexuell übergriffigen Verhaltens nicht rechtzeitig reagiert zu haben, haben Präses Annette Kurschus das Amt gekostet. Jetzt hat die Westfälische Landeskirche Pläne für die Nachbesetzung.
Dortmund (dpa/lnw) - Genau ein Jahr nach dem Rücktritt von Annette Kurschus soll das Leitungsamt der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) im November neu besetzt werden. Darauf verständigte sich die Landessynode der EKvW am Samstag bei einer Sondersitzung in Dortmund. Die neue geistliche Führungspersönlichkeit soll auf der Herbsttagung der Landessynode gewählt werden.
Das Amt ist vakant, seit Kurschus am 20. November vergangenen Jahres vom Präsesamt wie auch von ihrem Amt als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zurückgetreten war. Zuvor waren gegen sie Vorwürfe erhoben worden, sie habe seit vielen Jahren vom Verdacht eines sexuell übergriffigen Verhaltens eines damaligen Kirchenmitarbeiters gewusst und nicht adäquat reagiert. Kurschus hatte ihren Rücktritt damals mit einem öffentlichen Vertrauensverlust begründet, zugleich aber betont, sie sei mit sich "im Reinen".
Bei der Sondersitzung der Synode sei zudem beschlossen worden, das Amt in den kommenden Jahren neu zuzuschneiden, teilte das Landeskirchenamt der EKvW mit. Die Aufgaben eines Präses seien "einer kritischen Betrachtung" zu unterziehen. Im Kern geht es demnach um die Aufgabenfülle, die sich bislang auf eine einzige Leitungsperson konzentriert, und um die Delegation einiger Verpflichtungen.