Präferenz für Kanzlerkandidat bei Sachsen-SPD unklar
n-tv
Die sächsische SPD bleibt bei der Frage nach ihrem Wunsch-Kanzlerkandidaten in der Deckung. Von 13 Unterbezirken äußert sich nur einer zu dem Thema. Und auch die Parteizentrale schweigt sich aus.
Görlitz/Dresden (dpa/sn) - Olaf Scholz oder Boris Pistorius: Die sächsische SPD scheint in der Kanzlerfrage unentschlossen. Auf Anfrage äußerte sich nur einer von 13 Unterbezirken der Partei, und auch die Parteizentrale in Dresden hüllt sich in Schweigen. Die Präferenz beziehungsweise die Stimmung unter den Genossinnen und Genossen gingen weit auseinander, teilte der Unterbezirk Görlitz mit.
Es gebe aber nicht wenige, "die sich Stand heute nur schwer vorstellen können, so kurz vor einem Wahltermin den Kandidaten auszutauschen, zumal den aktuellen Bundeskanzler", erklärte Harald Prause-Kosubek, Co-Vorsitzender des Kreisverbandes Görlitz. Andere würden darauf verweisen, dass es in der sogenannten K-Frage weder einen Automatismus noch einen geltenden Beschluss gebe.
"Das sogenannte Zugriffsrecht ist seit langem umstritten und wurde in der Geschichte der Partei auch öfter abgelehnt, man nehme nur den Verzicht der beiden Bundesvorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans auf die Kandidatur 2021", so Prause-Kosubek. Was Pistorius angehe, frage er sich manchmal schon, wo dessen hohen Zustimmungswerte eigentlich herrührten: "Vorzuweisen hat er mit Blick auf den Kanzler vergleichsweise wenig."