Powerhouse für Powerfrauen: Feminismus auf äthiopische Art
DW
Mit Themen wie Abtreibung und Prostitution will das Digitalmagazin "Addis Powerhouse" in Äthiopien Tabus brechen. Auch aktuelle politische Themen zur bevorstehenden Parlamentswahl werden offen thematisiert.
"Addis" ist die Kurzform für die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba. "Gleichzeitig bedeutet 'addis' in der Nationalsprache Amharisch 'neu'", erklärt Hellina Hailu, eine der Gründerinnen von "Addis Powerhouse". Tatsächlich ist das monatlich erscheinende Digitalmagazin etwas Neues in Äthiopien. Ein "Powerhouse", ein Kraftwerk solle das Angebot sein, wo Frauen Energie tanken könnten, so Hannah Lemma, Mitgründerin und Herausgeberin. Eigentlich steht Äthiopien in Sachen Frauenrechte, zumindest in den urbanen Zentren, gar nicht schlecht da: Frauen sind vergleichsweise gut repräsentiert, auch in der Politik. Das Kabinett des ostafrikanischen Landes besteht inzwischen zur Hälfte aus Frauen. Warum also das Thema Gleichstellung und Frauenrechte? "Die Gesellschaft, in der ich aufgewachsen bin, hat mich dazu bewogen", erklärt Hannah im DW-Interview. Denn auch nach den von Ministerpräsident Abiy Ahmed 2018 angestoßenen Reformen bleibt Äthiopien eine stark patriarchal strukturierte Gesellschaft - mit eng definierten Geschlechterrollen. Die beiden selbsterklärten Feministinnen kennen sich aus einer ehemaligen Firma, in der sie zusammengearbeitet haben. Hellina, 24, ist Elektroingenieurin, ein noch seltener Frauenberuf in dem 110-Millionen-Einwohner-Land. Die ebenfalls 24-jährige Hannah hat Entwicklungsökonomie studiert. "Vor etwa 15 Monaten haben wir dann mit dem Magazin angefangen", erinnert sich Hellina.More Related News