Powell dämpft Zinserhöhungsängste etwas
n-tv
Aussagen von Notenbank-Chef Powell sorgen an der Wall Street zwischenzeitlich für Erholung. Doch die Fed bleibt auf Kurs und die Rezessionssorgen der Anleger werden nicht ausgeräumt. Der Dow Jones schließt im Minus, die Ölpreise geben deutlich nach.
Die US-Börsen haben nach einem wechselhaften Auf und Ab kleine Verluste verzeichnet. Das hoch volatile Umfeld an der Wall Street hielt damit weiter an, und die Rezessionssorgen sind nicht ausgeräumt. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,2 Prozent auf 30.483 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite schlossen jeweils 0,1 Prozent niedriger. Dabei wurden 1.561 (Dienstag: 2.473) Kursgewinner und 1.720 (830) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 116 (96) Titel.
Mit Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell im frühen Geschäft hatte sich der Aktienmarkt zwischenzeitlich erholt. Powell hält zwar an der Inflationsbekämpfung fest. Doch betonte er, die US-Wirtschaft sei sehr stark und gut aufgestellt, um eine straffere Geldpolitik zu bewältigen. Die Fed wolle keine Rezession verursachen. Zudem hob er hervor, dass die Märkte den Zinspfad "angemessen" eingepreist hätten. Laut Evercore ISI hat sich Powell etwas weniger falkenhaft geäußert als erwartet.
Doch die Fed bleibt auf Kurs. So hat der Präsident der Fed-Filiale in Richmond, Thomas Barkin, seine Unterstützung für eine Zinserhöhung im Juli um weitere 50 bis 75 Basispunkte signalisiert. Ein solcher Zinsschritt fühle sich "ziemlich vernünftig" an, sagte Barkin. Die Inflation bezeichnete Barkin, als "hoch, breit angelegt und anhaltend". Auch Charles Evans von der Fed in Chicago rechnet mit einem Schritt in dieser Höhe. Er sehe aber keine Notwendigkeit für einen supergroßen Zinsschritt um 100 Basispunkte. Es sehe nicht so aus, als ob sich die Fed vom Rückgang des S&P-500-Index um 21 Prozent seit Jahresbeginn beirren lasse; ihre aktuelle Rhetorik sei, dass die US-Wirtschaft höhere Zinsen verkraften könne, kommentierten die Analysten von ING.