Potsdam zeigt Berlin, wie es geht
Die Welt
In der Erinnerung ist es ein Ort der Jugendweihen und Folklore. Die Verwandlung des ehemaligen DDR-Restaurants „Minsk“ in Potsdam in ein weltoffenes Forum für DDR-Kunst ist eine Sensation. Es wird die Stadt und die Debatten prägen. Warum sich das Nicolas Berggruen ganz genau anschauen sollte.
Schritt für Schritt erhebt man sich über Potsdam, vorbei an den Brunnen, Wiesen, Bänken zum Verweilen, dann tritt man ein – und staunt. Ein weiter Raum öffnet sich, große Glasfronten führen den Blick über die Stadt. Endlich eröffnet „Das Minsk Kunsthaus“, wie sich das neue Museum von SAP-Mitbegründer Hasso Plattner und seiner Tochter Stefanie auf dem Brauhausberg selbstbewusst nennt.
Das ehemalige DDR-Terrassenrestaurant, in den Siebzigern von Karl-Heinz Birkholz erbaut, glänzt und strahlt wieder hoch oben. Nun soll es Wogen glätten in Potsdam, wo Städteplaner sich seit Jahren zwischen verhärteten Fronten bewegen – den alteingesessenen Bürgern und den Zugezogenen, den Mahnern, die auch der sozialistischen Moderne ihren Platz im Stadtbild lassen wollen, und den Preußen-verliebten Investoren.