Portugal: Lithium-Krieg hinter den Bergen
DW
In Portugals Nordprovinz Trás-os-Montes soll Lithium im Tagebau abgebaut werden. Doch die Bevölkerung der lange vernachlässigten, dünn besiedelten und wenig entwickelten Region wehrt sich dagegen.
Die Vögel zwitschern, der Mais steht hoch und kann bald geerntet werden. Eine Kuh grast am Straßenrand und ein Schäfer treibt seine Schafe auf die Weide. Ruhig und gemächlich, denn die Sonne brennt bei 30 Grad gnadenlos vom tiefblauen Himmel. Kein Wölkchen ist zu sehen, nur endlose Wälder auf sanften Mittelgebirgsketten und ein in die Ginsterbüsche gemähter, kilometerweit sichtbarer Hilferuf auf Englisch: Help. Denn die paradiesische Landschaft bei dem Dörfchen Covas do Barroso ist in Gefahr, sie soll einem Lithiumbergwerk weichen - ausgerechnet im Namen des Umweltschutzes. Das Bergwerk würde den Rohstoff für Elektro-Auto-Batterien produzieren, die wiederum den CO2-Ausstoß weltweit verringern und Europas Abhängigkeit von Lithiumimporten verringern sollen. Und weil Portugals Regierung beschlossen hat, in Sachen Lithium ein 'big player' sein zu wollen. Zehn Prozent der europäischen Lithiumvorräte - so wird geschätzt - lagern in Portugal. Nur leider meistens in Paradiesen wie dem von Covas do Barroso. Da sind Konflikte vorprogrammiert.More Related News