Pornoseiten umgehen Sperren – „Wie mit einem Messer in der Schießerei“
Die Welt
Pornoportale sollen ihren Angeboten eine Altersverifikation vorschalten, um Kinder fernzuhalten. Doch die Portale umgehen die Regelungen mit ganz einfachen Tricks. Die Medienaufseher laufen ins Leere. Sie fühlen sich „wie mit einem Messer in der Schießerei“.
Nach dem fehlgeschlagenen Versuch, das Pornoportal xHamster im Netz zu sperren, stehen die Medienanstalten wieder am Anfang. „Medienrechtlich sind wir gezwungen, nun von vorne anzufangen“, sagte Laura Braam von der Landesanstalt für Medien NRW. „Das haben wir auch schon gemacht, erneut Kontakt zu den zypriotischen Behörden aufgenommen und auf das ‚neue‘ Angebot hingewiesen.“
Drei Jahre lang war die Medienaufsichtsbehörde gegen Pornoportale wie xHamster mit Sitz auf Zypern vorgegangen, die ihre Inhalte im Netz entgegen Vorgaben des Jugendschutzes für Kinder und Jugendliche frei zugänglich halten. Doch die Netzsperren, die die Netzbetreiber schließlich auf Betreiben der Medienanstalten Anfang März gegen xHamster erlassen hatten, waren von den Betreibern des Pornoportals mit einem einfachen Trick sofort umgangen worden: Sie hatten die Domain-Adresse mit dem Kürzel „de“ für Deutschland kurzerhand in „deu“ geändert.