Polnische Wissenschaftler sehen giftige Alge als Ursache für Fischsterben
Die Welt
Den Sommer über waren in der Oder mehrere hundert Tonnen Fisch verendet, wochenlang tappten Behörden und Wissenschaftler über die Gründe im Dunkeln. Als Ursache machen Forscher eine Algenblüte aus – die in den nächsten Jahren erneut auftreten könnte.
Polnische Wissenschaftler haben die These bestätigt, dass eine giftige Alge das Fischsterben in der Oder ausgelöst hat. Ein erneutes Auftreten der Algenart Prymnesium parvum in den kommenden Jahren sei möglich, warnten die Experten am Donnerstag in Warschau bei der Vorstellung eines vorläufigen Berichts. Sie empfahlen, die Wasserqualität künftig systematisch zu kontrollieren und die Genehmigungen für Betriebe zum Einleiten von Abwasser zu überprüfen. Am Freitag will das deutsche Bundesumweltministerium die Abschlussergebnisse der deutschen Seite veröffentlichen.
Das polnische Umweltministerium hatte eine Gruppe von 49 Experten aus 14 Forschungsinstituten damit beauftragt, den Ursachen der Umweltkatastrophe auf den Grund zu gehen. „Der Grund für das Fischsterben war höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Algenblüte“, sagte die Wasserbiologin Agnieszka Kolada vom Institut für Umweltschutz.