
Polizeigewerkschaft: Messerverbot hält Terroristen nicht ab
n-tv
Die Messerattacke von Solingen steht für die Polizeigewerkschaft in einer Reihe ähnlicher Taten. Ihr Hamburger Landesvorsitzender fordert von der Politik Konsequenzen.
Hamburg (dpa/lno) - Der Hamburger Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft hält die von Innensenator Andy Grote (SPD) nach der tödlichen Messerattacke in Solingen erneut geforderte Verschärfung des Waffenrechts für unzureichend. Zwar sei es gut und richtig, wenn Messer aus der Öffentlichkeit verschwänden, sagte Gewerkschaftschef Thomas Jungfer. "Allerdings wird ein Messerverbot weder einen kriminellen, gewaltaffinen Intensivtäter, geschweige denn einen Terroristen von seinen Taten abbringen."
Das Problem sei weniger das Messer, "sondern der, der es hält". Es gebe ein "massives Problem mit einer kleinen, aber gefährlichen Gruppe", sagte Jungfer. "Das sind junge, gewaltbereite muslimisch geprägte Männer."
Nach ähnlichen Angriffen wie jetzt in Solingen seien in der Vergangenheit schon viele öffentliche Debatten geführt worden, "die sich vor allem parteipolitisch um sich selbst drehten und nach schnell entflammter emotionaler Empörung ebenso schnell erloschen", sagte er. Damit müsse Schluss sein. "Der Staat muss endlich ins Handeln kommen."