Polizei stellt 4,3 Tonnen Kokain sicher
n-tv
Der Golfo-Clan aus Kolumbien ist angeschlagen: Erst wird sein Chef "Otoniel" gefasst, nun konfiszieren italienische Polizisten mehrere Tonnen Kokain und fast zwei Millionen Euro Bargeld. Der Beschlagnahmung geht ein kompliziertes Ermittlungsverfahren voraus.
In Italien ist eine der bislang größten Kokainmengen beim Einsatz verdeckter Ermittler in Europa beschlagnahmt worden. Über ein Jahr lang wurden über Scheinfirmen und angebliche Zwischenhändler Transporte des Kokains vom Golfo-Clan aus Kolumbien nach Italien verfolgt, sagte Oberst Leonardo Erre von der Guardia di Finanza in Triest.
Die Polizei stellte insgesamt 4,3 Tonnen der illegale Drogen mit einem Straßenverkaufswert von etwa 240 Millionen Euro sicher. Außerdem wurden 1,85 Millionen Euro Bargeld konfisziert und Haftbefehle gegen 38 Verdächtige in Italien, Slowenien, Kroatien, Bulgarien, den Niederlanden und Kolumbien erlassen. Bereits in Kolumbien hatten die Behörden das Kokain formal beschlagnahmt, aber auf einen Zugriff verzichtet, um den Erfolg des Einsatzes nicht zu gefährden, sagte Erre.
Das Kokain wurde nach Italien geflogen, wo es von verdeckten Ermittlern an Dealer weitergegeben wurde. Diese wurden dann festgenommen. Es sei ein dichtes Netz von Verbindungen zwischen südamerikanischen Kokainproduzenten und europäischen Käufern aufgedeckt worden, sagte Erre. An den Ermittlungen beteiligte sich neben der kolumbianische Justiz auch das US-Heimatschutzministerium. Das Netzwerk des Golfo-Clans sei in 28 Ländern aktiv gewesen.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.