Polizei-Gewerkschaft fordert Böller-Verbot
n-tv
Nach Krawallen in der vergangenen Silvesternacht in Berlin bereiten sich Polizei und Feuerwehr auf den nächsten Jahreswechsel vor. Die Berliner Gewerkschaft der Polizei kritisiert, dass noch immer keine Maßnahmen getroffen wurden, um erneute Ausschreitungen zu verhindern.
Drei Monate vor Silvester hat die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine ganze Reihe von Maßnahmen gefordert, um erneute Krawalle in der Hauptstadt zu verhindern. Nötig sei eigentlich schon lange ein bundesweites Verbot von privatem Feuerwerk, verbunden mit einem Verkaufsverbot, teilte der GdP-Landesvorsitzende Stephan Weh mit. Weil eine Gesetzesänderung bis Silvester in ganz Deutschland nicht zu erwarten sei, sei zumindest in Berlin ein lokales Feuerwerks-Verbot innerhalb des kompletten S-Bahn-Rings denkbar und "halbwegs umsetzbar", betonte Weh.
Statt der "Privatböllerei" sollten die Bezirke zentrale Profi-Feuerwerke organisieren. "Auf den Straßen würde mehr Übersichtlichkeit herrschen, sodass man Gewalttäter gezielter aus der Masse selektieren könnte." Zudem müssten die Vorschriften für Lagerung und Verkauf von Feuerwerk verschärft werden. Zusätzlich sei auch ein Verbot von Glasflaschen möglich.
Weh kritisierte: "Wir haben Anfang Oktober und sind noch nicht einen Schritt weiter. Berlins Polizei und Feuerwehr bereiten sich seit Monaten auf die kommende Silvesternacht vor, doch die Antwort kann nicht sein, dass wir einfach noch mehr Kolleginnen und Kollegen in den Dienst rufen." Politik und Polizeiführung riskierten "sehenden Auges zig verletzte Menschen".