Politiker und Kirchenführer würdigen Papst Benedikt XVI.
DW
Nach dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. bekunden Politiker und Kirchenführer aus aller Welt ihre Trauer. Für Kanzler Olaf Scholz war der 95-Jährige "ein besonderer Kirchenführer".
Bundeskanzler Olaf Scholz hat zum Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. dessen Bedeutung für Deutschland hervorgehoben. "Als 'deutscher' Papst war Benedikt XVI. für viele nicht nur hierzulande ein besonderer Kirchenführer", erklärte Scholz auf Twitter. "Die Welt verliert eine prägende Figur der katholischen Kirche, eine streitbare Persönlichkeit und einen klugen Theologen."
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Benedikt als Mittler zwischen den Religionen. "Die Einheit der Christenheit und der Dialog der Religionen, das Miteinander von Religion und Gesellschaft lagen ihm besonders am Herzen. Er suchte das Gespräch mit Juden und Muslimen sowie allen christlichen Konfessionen weltweit", schrieb Steinmeier. Schon im Wirken des Professors Joseph Ratzinger habe sich hohe theologische und philosophische Bildung mit verständlicher Sprache verbunden. "Deswegen fanden viele Menschen, nicht nur Katholiken, in seinen Schriften und Ansprachen klare Orientierung."
Papst Franziskus ging in der Predigt des Vespergottesdienst auf seinen Vorgänger ein. Dieser sei eine "so edle, so sanfte Person" gewesen. Zugleich äußerte er Dankbarkeit "für all das Gute, das er vollbracht hat, und vor allem für sein Zeugnis des Glaubens und des Gebets".
US-Präsident Joe Biden schrieb, Benedikt habe sich ein Leben lang mit Hingabe für die Kirche eingesetzt und sich dabei von seinen Prinzipien und seinem Glauben leiten lassen. "Möge seine Konzentration auf den Dienst der Nächstenliebe weiterhin eine Inspiration für uns alle sein."
Der britische Premierminister Rishi Sunak zeigte sich "betrübt" über den Tod des emeritierten Papstes. Dessen Besuch im Vereinigten Königreich 2010 sei ein "historischer Moment" sowohl für Katholiken als auch für Nichtkatholiken gewesen, so der konservative Politiker auf Twitter. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, bezeichnete ihn als "einen der größten Theologen seiner Zeit". Benedikt habe zudem mit seiner Entscheidung zum Rücktritt vom Amt des katholischen Kirchenoberhaupts die "Zerbrechlichkeit des Menschen" anerkannt, so das geistliche Oberhaupt der Church of England.