"Politik der Ausgrenzung führt zu Mord und Totschlag"
n-tv
In den USA droht eine Rückkehr von Donald Trump als Präsident. In Deutschland erstarkt die rechtsextreme AfD von Wahl zu Wahl. Genau in diese Zeit fällt der Abschluss der "Rath"-Reihe von Bestsellerautor Volker Kutscher. Im Interview mit ntv.de redet er Tacheles über Politik, Geschichtsvergessenheit, Weckrufe und seine schriftstellerischen Pläne.
ntv.de: Herr Kutscher, 2007 kam "Der nasse Fisch" heraus, das erste Buch Ihrer "Gereon-Rath"-Reihe. Nun haben Sie sie mit Ihrem neuen Bestseller "Rath" beendet. 10 Romane in rund 15 Jahren. War das so von Anfang an geplant?
Volker Kutscher: (lacht) Ja und nein. Als ich vor 20 Jahren damit begonnen habe, "Der nasse Fisch" zu schreiben, wusste ich, dass es eine Reihe werden soll. Zugegeben, noch sehr grob konzipiert. Als ich den Roman begonnen habe, wusste ich beispielsweise noch nicht, wie er endet. Ich wusste aber, dass die Figuren Vorrang haben sollen. Und ich wusste, dass jeder Roman in einem Kalenderjahr spielen und ein Ereignis aus dem jeweiligen Jahr mit in die Handlung eingebettet werden soll. Ursprünglich wollte ich in vier Romanen vor 1933 die sterbende Republik erzählen und in vier Romanen danach die sich etablierende Diktatur. Dann wäre ich im Jahr 1936 herausgekommen, das erschien mir aber zu früh. Ich wollte mit der Pogromnacht 1938 aufhören, und das tue ich nun mit "Rath". Das ist der zehnte Band dieser Kriminalromanreihe - und eben der Abschluss.
Wie geht es Ihnen denn damit jetzt?
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