Polen wäre offen für Lager von US-Atomwaffen
n-tv
Um sich vor einem möglichen Angriff Russlands zu wappnen, würde Polens Vize-Regierungschef Kaczynski auch auf nukleare Abschreckung setzen. Nach seiner Ansicht spricht nichts dagegen, dass die Vereinigten Staaten Atomwaffen in Polen stationieren - allerdings auf ihre Initiative hin.
Polens Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski ist offen für eine Stationierung amerikanischer Atomwaffen in seinem Land. "Wenn die Amerikaner uns bitten würden, US-Atomwaffen in Polen einzulagern, so wären wir dafür aufgeschlossen. Es würde die Abschreckung gegenüber Moskau deutlich verstärken", sagte der nationalkonservative Politiker der "Welt am Sonntag". Im Moment stelle sich diese Frage nicht, "aber das kann sich bald ändern". Die Initiative müsste von den Amerikanern ausgehen, sagte er. Aber grundsätzlich ergebe es Sinn, die nukleare Teilhabe auf die NATO-Ostflanke auszuweiten.
Russland hatte vor gut fünf Wochen einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen, das auch an Polen grenzt. Auch würde es Polen nach Kaczynskis Worten begrüßen, wenn die Amerikaner künftig ihre Präsenz in Europa wegen der zunehmenden Aggressivität Russlands von derzeit 100.000 Soldaten auf 150.000 Soldaten erhöhen würden.
Davon sollten nach seiner Ansicht 75.000 Soldaten fest an der Ostflanke, also an den Grenzen zu Russland, stationiert werden, 50.000 Soldaten alleine im Baltikum und in Polen. Er sagte: "Soldaten der Nuklearmacht Amerika schrecken Russland am stärksten von einem Angriff auf die NATO-Länder ab und geben uns am meisten Sicherheit."