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Polen: Proteste nach dem Tod von Izabela
DW
Eine 30-jährige Schwangere stirbt in Polen im Krankenhaus. Haben sich die Ärzte geweigert, den geschädigten Fötus rechtzeitig abzutreiben, weil sie die strafrechtlichen Konsequenzen fürchteten? Die Wut im Lande ist groß.
Tausende Menschen sind am Samstag in ganz Polen auf die Straße gegangen. "Keine Einzige mehr – Marsch für Iza", lautete die Parole der landesweiten Proteste. "Iza" Izabela S. war vor einem Monat im Krankenhaus in Pszczyna in Südpolen an einer Blutvergiftung gestorben. Ihr Fall wurde erst in dieser Woche durch eine Anwältin der Familie publik gemacht. Schuld am Tod der jungen Frau sei das am Anfang des Jahres verschärfte Abtreibungsgesetz, sagen Kritiker der regierenden Nationalkonservativen.
In der Hauptstadt Warschau marschierten mehrere tausend Menschen vom Sitz des Verfassungsgerichts durch die Innenstadt zum Gesundheitsministerium. Die Teilnehmer trugen Porträts der Toten und Transparente. Bei einem Zwischenstopp auf dem Schlossplatz ertönte das Lied "Sound of Silence" von Simon & Garfunkel. Tausende Taschenlampen leuchteten.