Polen blockiert Aufklärung von Oder-Fischsterben
n-tv
Noch immer ist unklar, wer für den Tod von Millionen Fischen in der Oder verantwortlich ist. Die schleppenden Ermittlungen haben offenbar einen Grund: Die polnische Regierung mauert. Das sagt zumindest die deutsche Seite der Untersuchungskommission. Die Linken sehen darin ein Schuldeingeständnis.
Im deutsch-polnischen Streit um die Aufarbeitung der Umweltkatastrophe, die zum Tod von Millionen Fischen in der Oder führte, verhärten sich die Fronten. So blockierte die polnische Regierung die Arbeit in der binationalen Expertenkommission, die die Ursache der Katastrophe hätte ermitteln sollen. Dies berichtete der "Spiegel".
Weder habe die polnische Seite umfassende Daten geteilt, noch sich kooperativ gezeigt, kritisiert Lilian Busse, die Leiterin der Untersuchungskommission. "Anfangs haben wir uns in der deutsch-polnischen Gruppe eigentlich ganz gut ausgetauscht. Im weiteren Verlauf wurden die polnischen Kolleginnen und Kollegen aber immer zurückhaltender, teilweise fast verschwiegen", so Busse. Dieser Konflikt führte dazu, dass am Ende kein gemeinsamer Bericht vorgestellt werden konnte. Aus dem Berliner Bundesumweltministerium hieß es lediglich, man bleibe im Gespräch.
Auch zwei Monate nach der Katastrophe ist unklar, wer dafür Verantwortung trägt. Zwar zeigen die Berichte des Bundesumweltministeriums und der polnischen Regierung, die dem "Spiegel" vorliegen, dass ein zu hoher Salzgehalt zur tödlichen Ausbreitung der Alge "Prymnesium parvum" führte. Wo und durch wen das Salz in den Fluss gelangte, bleibt weiterhin unklar.
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