Pogacars Attacke wirkt, reicht aber nicht
n-tv
Die Ankunft am Grand Colombier ist eines der Highlights der diesjährigen Tour de France. Die 13. Etappe gewinnt Michal Kwiatkowski als Solist. Im Duell ums Gelbe Trikot kommt es zur spektakulären Attacke von Tadej Pogacar, doch sie kommt zu spät. Jonas Vingegaards Vorsprung schmilzt weiter.
Pokerspiel statt Kletter-Feuerwerk am Nationalfeiertag: Tadej Pogacar hat am Grand Colombier erst auf dem letzten Kilometer das erwartete Spektakel abgeliefert und Titelverteidiger Jonas Vingegaard den nächsten Wirkungstreffer verpasst. Der Slowene holte beim Sieg des Ausreißers Michal Kwiatkowski als Dritter erneut einige Sekunden auf seinen dänischen Kontrahenten auf. Nach der insgesamt dritten Bergankunft der 110. Tour de France trennen Pogacar nur noch neun Sekunden vom Führenden Vingegaard.
Pogacars Team war mit hohem Tempo in den Schlussanstieg im französischen Teil des Juras gefahren. Vingegaard, der zum 18. Mal in seiner Karriere das Gelbe Trikot trug, wich nicht vom Hinterrad des Gesamtzweiten, nahm ihn praktisch in Manndeckung. Pogacar kam mit besten Erinnerungen zurück an den Grand Colombier. 2020 hatte er die Tour-Etappe auf den 1501 Meter hohen Gipfel bereits gewonnen.
Erst auf dem letzten Kilometer nahm sich Pogacar ein Herz, setzte eine seiner gefürchteten explosiven Attacken. Vingegaard ließ nach etwa 200 Metern abreißen, hielt den Schaden aber noch in Grenzen und rollte knapp hinter Pogacar über die Ziellinie. Georg Zimmermann hielt sich lange in der Fluchtgruppe des Tages auf, hatte aber keine Chance auf den Sieg. "Es ist ein bisschen schade, dass ich da nicht mehr hingekommen bin. Heute habe ich keinen Fehler gemacht. Es ist ein bisschen unglücklich, dass am Ende die Gesamtwertungsfahrer noch an mir vorbeifliegen", sagte der 25-Jährige.