Planung der Mittelrheinbrücke: Anwohner sollen mitwirken
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Schon seit einem halben Jahrhundert wird über eine Mittelrheinbrücke diskutiert - jetzt sollen in einem offiziellen Verfahren interessierte Anwohner beteiligt werden. Im Raumordnungsverfahren sei im Februar die öffentliche Auslegung der Unterlagen geplant, teilte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) in einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Freien Wähler mit.
Komme nichts dazwischen, könne es im Spätsommer oder Herbst 2022 einen Entscheid in dem Verfahren zum Bau einer Brücke nahe dem Loreley-Felsen geben, hieß es weiter. Das Raumordnungsverfahren war im Februar 2021 eingeleitet worden.
Lewentz versicherte, dass die Unesco immer wieder in die Brückenplanung im Herzen des Welterbes Oberes Mittelrheintal bei St. Goarshausen und St. Goar eingebunden werde. Die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal hatte wegen eines Brückenbaus einst ihren Welterbetitel verloren.
Zwischen Mainz und Koblenz gibt es auf rund 80 Rheinkilometern nur sechs Fährverbindungen. Zahlreiche Naturschützer sind gegen einen Brückenbau, viele Anwohner, Politiker und Unternehmen für eine landschaftsverträgliche Querung. Nach dem Raumordnungsverfahren müssten Detailplanung, Planfeststellungsverfahren, Ausschreibung und Bau folgen. Klagen und Verzögerungen sind nicht ausgeschlossen. Bis zur geplanten Bundesgartenschau 2029 im burgengesäumten Welterbegebiet dürfte die Brücke wohl noch nicht eröffnet werden.