Plötzlich der reichste Klub der Welt - doch zu welchem Preis?
Süddeutsche Zeitung
Ein Konsortium aus Saudi-Arabien kauft den Premier-League-Vorletzten Newcastle United. Bedenken wegen des Umgangs mit Menschenrechten im Land der neuen Besitzer ignorieren nicht nur die Fans.
Am Donnerstagabend versammelten sich ungefähr 15 000 Menschen am St. James' Park, dem Stadion des englischen Fußballklubs Newcastle United. Sie sangen und jubelten, Nebelkerzen wurden gezündet, Bierfontänen in die Luft gespritzt, auf Videos sieht man ausgelassen hüpfende Fans, die feiern, als sei ihr Klub gerade Meister geworden. Newcastle hat in dieser Saison bislang noch kein Spiel gewonnen, United ist verdienter Vorletzter der Tabelle. Aber wen interessiert schon die Gegenwart, wenn die Zukunft plötzlich glamourös vor einem liegt? Die Fans gehen davon aus, dass sie in dieser Zukunft öfter zum Bierduschen zusammenkommen dürfen. Denn ihr Klub gehört jetzt Saudi-Arabien.