Pistorius will für 15 Milliarden Euro Granaten kaufen
n-tv
Deutschland und die Ukraine sollen in den kommenden Jahren über ausreichend 155-Milimeter-Munition verfügen. Um das zu erreichen, plant Verteidigungsminister Pistorius einen milliardenschweren Deal mit der Rüstungsindustrie. Dadurch sollen auch zusätzlich Fertigungskapazitäten in der Bundesrepublik entstehen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius will einem Medienbericht zufolge einen weiteren milliardenschweren Deal für den Einkauf von bis zu 2,35 Millionen Schuss Artilleriemunition abschließen. Wie der "Spiegel" berichtet, legte das Finanzministerium dem Haushaltausschuss des Bundestags gemeinsam mit dem Wehrressort eine entsprechende Vorlage vor. Sollte der Ausschuss den Antrag genehmigen, kann das Wehrressort einen Rahmenvertrag mit den Rüstungsschmieden Diehl Defense und Nammo Raufoss abschließen. Insgesamt habe der Rahmenvertrag ein Volumen von bis zu 15 Milliarden Euro.
Aus dem geplanten Munitions-Kontingent von 2,35 Millionen Schuss können sowohl die Bundeswehr als auch die Ukraine bis zum Ende des Jahrzehnts 155-Milimeter-Munition in erheblichem Umfang bestellen. Laut dem Bericht will die Bundeswehr zunächst eine Tranche von 200.000 Schuss für gut 1,31 Milliarden Euro ordern. Damit sollen vor allem die leeren Depots der Truppe wieder aufgefüllt werden.
Mit dem Rekord-Rahmenvertrag wolle Pistorius sicherstellen, dass die beiden Rüstungsunternehmen weitere Fertigungskapazitäten für die Mangelware 155-Milimeter-Munition in Deutschland aufbauen. "Es besteht ein wesentliches Sicherheitsinteresse an einer inländischen Fertigung", zitiert das Magazin aus den Unterlagen für den Bundestag. Bestelle man erst später, bestehe das Risiko, dass "einzelne Produkte gar nicht, zu erhöhten Preisen oder unter Inkaufnahme langer Lieferfristen verfügbar sein werden", so die Papiere.