
Pipelines und Panzer verfolgen Scholz bis nach Spanien
Die Welt
Der Kanzler und seine wichtigsten Minister machen eine Klassenfahrt nach Spanien. Dort regiert ein Linksbündnis, in dem Scholz seine Ampel wiedererkennt. Aber die Fragen, die ihn in Deutschland quälen, holen ihn auch am Atlantik ein.
Teambildung empfehlen Coaches, wenn es am Arbeitsplatz zuletzt Konflikte gab. Warum nicht mal die Führungskräfte zum Bouldern schicken oder zum Wandern? So ähnlich wirkt der Ausflug, den der Bundeskanzler am Mittwoch mit seinen wichtigsten Ministern unternimmt: Sie fliegen an die spanische Atlantikküste, nach A Coruña, und da die Maschinen der Flugbereitschaft mal wieder ausfallen oder vom protokollarisch höherstehenden Bundespräsidenten genutzt werden, steigen Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne), Christian Lindner (FDP) und sechs weitere Ressortchefs der Ampel in einen profanen Truppentransporter der Bundeswehr.
Finanzminister Lindner hat gerade den Beschluss des Kabinetts verhindert, die Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen. Sie sollen nicht nur bis April, sondern ein ganzes Jahr weiterbetrieben werden. Damit macht er es Wirtschaftsminister Habeck, dem seine Grünen in der Atomfrage sowieso nur widerwillig folgen, noch ein bisschen schwerer.