"Pimmelgate" hält Hamburgs Polizei auf Trab
n-tv
Die Idee sich mit einer Anzeige gegen einen Tweet zu wehren, ist für Hamburgs Innensenator Andy Grote gründlich schiefgegangen. Nach mehr als einem Monat noch ist die Beleidigung überall präsent in Hamburg: auf Plakaten, Hauswänden und Aufklebern. Die Polizei ist im Dauereinsatz.
Die Auseinandersetzung in der "Pimmelgate"-Affäre um Hamburgs Innensenator Andy Grote geht in die nächste Runde: Nachdem zuletzt mehrere Aufkleber mit dem Slogan "Andy, Du bist so 1 Pimmel" unweit der Wohnung des SPD-Politikers im Stadtteil St. Pauli von der Polizei entfernt worden waren, prangte am Samstag ein meterhohes Plakat mit derselben Aufschrift an der Außenwand der Roten Flora - allerdings nicht lange. Bereits am Sonntagmorgen übermalte die Polizei den mutmaßlich von Aktivisten des linksautonomen Kulturzentrums im Schanzenviertel angefertigten Text mit schwarzer Farbe, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Überschrieben war das Plakat mit "Soko Wand und Farbe".
Auslöser des Zwists war ein im Mai an Grote gerichteter Tweet bei Twitter mit dem Wortlaut "Du bist so 1 Pimmel". Er kam vom Account einer Fan-Kneipe unweit des FC-St.-Pauli-Stadions als Reaktion auf einen Tweet von Grote, in dem er Menschen als "ignorant" bezeichnete, die trotz Corona im Schanzenviertel feierten. Dabei hatte Grote selbst zu Beginn der Pandemie seine neuerliche Berufung zum Innensenator unter Missachtung der Corona-Regeln in einer Kneipe gefeiert hatte und dafür Medienberichten zufolge 1000 Euro Geldbuße zahlen müssen.