
Pilotprojekt: Mit Abwasseranalysen Corona-Wellen vorhersagen
n-tv
Mit Hilfe von Abwasser den Verlauf der Corona-Pandemie frühzeitig erkennen - noch nicht viele Kommunen haben sich auf diesen Weg gemacht. Drei Vorreiter-Städte liegen in Rheinland-Pfalz.
Mainz (dpa/lrs) - Mehrere Städte in Rheinland-Pfalz haben bereits Erfahrungen mit dem Nachweis des Coronavirus im Abwasser gesammelt. So gehört Neustadt an der Weinstraße zu einem von der EU geförderten Pilotprojekt, bei dem 20 Städte in Deutschland daran arbeiten, ein dauerhaftes Überwachungssystem einzurichten, um Entwicklungen in der Corona-Pandemie frühzeitig erkennen zu können. Zudem waren an einem im vergangenen Dezember abgeschlossenen Modellvorhaben die Kläranlage Mainz und das Hauptklärwerk in Trier beteiligt.
Das Coronavirus befällt zwar hauptsächlich die Atemwege. Partikel des Erregers lassen sich jedoch auch im Stuhl und dementsprechend im Abwasser nachweisen. Untersucht man in einem Klärwerk das Abwasser einer ganzen Region, kann so im Idealfall eine anrollende Coronawelle früher erkannt werden als durch das Testen einzelner Menschen.
Das Verfahren könnte einen weiteren Vorteil haben: "Das Abwassermonitoring kann dazu beitragen, frühzeitig mögliche neue Virusvarianten zu entdecken und dann dazu mögliche Schutzmaßnahmen frühzeitig zu entwickeln", hieß es aus dem Wissenschaftsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.