Pflegeversicherungen mit Milliardendefizit - so können Sie jetzt selbst vorsorgen
RTL
Schon Anfang des Jahres haben die deutschen Krankenkassen vor einen Milliardendefizit in der Pflegeversicherung gewarnt.
Schon Anfang des Jahres haben die deutschen Krankenkassen vor einem Milliardendefizit in der Pflegeversicherung gewarnt. Aus diesem Topf – in den wir alle einzahlen – werden die Leistungen für die ambulante und stationäre Pflege bezahlt. Die Kosten steigen hier von Jahr zu Jahr, und der Bedarf wird auch immer größer, denn Deutschland wird immer älter. Nun droht uns allen eine Beitragserhöhung!
Aktuell ist es so, dass jede/r Arbeitnehmer/in direkt vom Gehalt einen Anteil an die Pflegeversicherung abgezogen bekommt. Der Beitrag beträgt monatlich 3,3% des Bruttogehalts (für Kinderlose) oder 3,05% (für alle mit Kindern). Für die Krankenkassen ist jetzt aber schon absehbar, dass diese Beiträge in diesem und in den nächsten Jahren nicht reichen werden. Experten der gesetzlichen Krankenkassen rechnen mit einer notwendigen Erhöhung um 0.3%-Punkte. Das bedeutet für ein Durchschnittseinkommen von monatlich 3.000 Euro eine Mehrbelastung von 108 Euro im Jahr.
Aber egal wie hoch der Beitrag in der gesetzlichen Pflegeversicherung auch ist, eines ist klar: Die Kosten für beispielsweise einen Pflegeplatz sind mittlerweile so hoch, dass die Zahlungen aus der Pflegeversicherung allein nicht ausreichen. Da in den kommenden Jahren mit immer weiter steigenden Kosten zu rechnen ist, muss sich jeder von uns dringend Gedanken über eine private Vorsorge machen, um die Versorgungslücke – das ist der Betrag zwischen Kosten für die Pflege und der Zahlung der Versicherung – auszugleichen. Im Schnitt muss schon heute jeder Pflegebedürftige Heimbewohner ca. 2.000 Euro monatlich als Eigenanteil leisten. Vorsorge wird immer wichtiger, weil jeder zweite Mann und zwei Drittel aller Frauen im Leben pflegebedürftig werden.
Die bekannteste Zusatzversicherung ist die "Pflegetagegeldversicherung". Sie springt ein, sobald ein Pflegegrad festgestellt wurde. Je nach Schwere gibt es einen im Versicherungsvertrag fest vereinbarten Tagessatz, der direkt an die pflegebedürftige Person ausgezahlt wird. Der Vorteil: so kann man selbst entscheiden, ob man die Leistungen der privaten Pflegezusatzversicherung in ein Pflegeheim, in ambulante Pflege zuhause oder in die Pflege durch Angehörige investiert.
Die Pflegetagegeldversicherung kostet natürlich mehr, je älter das Eintrittsalter ist. Deshalb ist es wichtig, diese schon frühzeitig abzuschließen. Nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest kostet die Pflegetagegeldversicherung für 45-55-jährige Versicherungsnehmer ca. 50-90 Euro im Monat. Mit diesem Beitrag schließen Sie einen Großteil der zu erwartenden Versorgungslücke.
Der Staat fördert den Abschluss von privaten Pflegezusatzversicherungen. Wer einen Mindestbeitrag von zehn Euro im Monat hat und dessen Versicherungsvertrag bei Pflegegrad fünf mindestens 600 Euro monatlich leistet, hat Anspruch auf eine Förderung von jährlich 60 Euro. Die Auszahlung der Förderung erfolgt über die Rentenversicherung und wird bei Abschluss der Zusatzversicherung mit beantragt.