![Pfleger gesteht Morde an Patienten](https://bilder3.n-tv.de/img/incoming/crop23862638/630132389-cImg_16_9-w1200/388545569.jpg)
Pfleger gesteht Morde an Patienten
n-tv
In München gesteht ein Pfleger vor Gericht, zwei Patienten getötet und es bei sechs weiteren zumindest versucht zu haben. Zu Prozessbeginn wird klar: Der 26-Jährige hat regelmäßig vor seinen Diensten eine Menge Alkohol getrunken - und wollte seine Opfer "ruhigstellen".
Er sollte schwer kranke Patienten überwachen, doch stattdessen kurierte er seinen Kater aus, beschäftigte sich mit seinem Handy - und wenn die Patienten dabei störten, stellte er sie "ruhig". Mit tödlichen Folgen. Ein wegen zweifachen Mordes und sechsfachen Mordversuches angeklagter Pfleger hat vor dem Landgericht München I ein Geständnis abgelegt. "Ich hab da einen großen Fehler gemacht", sagt der Angeklagte zu Prozessbeginn. Es sei nicht seine Absicht gewesen, dass jemand stirbt. Aber er habe immer vor seiner Schicht massenweise Alkohol getrunken und dann seinen Rausch ausschlafen wollen.
"Da ich alkoholisiert war, gab es für mich nur die eine Option: Sie ruhigzustellen", sagt der 26-Jährige und betont jetzt: "Es tut mir von Herzen leid." Die Staatsanwaltschaft München I wirft dem Mann vor, im Jahr 2020 zwei seiner Patienten getötet und es bei drei weiteren versucht zu haben. Weil er es bei zwei dieser Patienten mehrfach versuchte, zählt die Anklagebehörde insgesamt sechs Mordversuche. Zwei 80 und 89 Jahre alten Patienten starben.
Laut Anklage spritzte der Mann den Patienten auf einer sogenannten Wachstation, einer Zwischenstation zwischen Intensiv- und normaler Station, Beruhigungsmittel, Adrenalin oder Blutverdünner. Zu den Patienten des Mannes aus Nordrhein-Westfalen zählte auch der 2022 im Alter von 93 Jahren gestorbene Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. Die Staatsanwältin spricht von einem "von Eigensucht getriebenen und nur auf sein eigenes Wohlbefinden konzentrierten Angeklagten". Er habe schlafen oder sich mit seinem Handy beschäftigen wollen.