
Pfefferspray: Grüne sagen Veranstaltung ab
n-tv
Eigentlich wollen die Grünen in Biberach bei ihrem politischen Aschermittwoch pointiert debattieren. Weil aber vor der Halle eine Protestaktion eskaliert, kommt es dazu nicht.
Biberach (dpa/lsw) - Der Lärm vor der Biberacher Stadthalle ist ohrenbetäubend, dutzende Traktoren hupen um die Wette, Musik schallt über den Platz - so laut, dass nicht einmal mehr zu verstehen ist, was die Hunderte Demonstrierenden eigentlich genau rufen. Vor der Treppe zur Halle haben Landwirte einen Misthaufen abgekippt, darauf Grünen-Wahlplakate, die die Demonstranten mit "leere Versprechen" gekennzeichnet haben. Immer wieder skandiert die Menge in Richtung Halle "Haut ab, haut ab." Die Stimmung ist aggressiv, Journalisten werden als "Lügenpresse" beschimpft. Wenig später wird der politische Aschermittwoch der Grünen abgesagt. Der Grund: Sicherheitsbedenken.
Wer dort genau steht, lässt sich nicht klar sagen. Die Proteste sind laut Polizei nicht angemeldet, wer dazu aufgerufen hat, können die Beamten nicht sagen. Auch zu möglichen extremistischen Kräften darunter hat ein Polizeisprecher keine Erkenntnisse. Zu sehen sind zum Beispiel auch Flaggen des Königreichs Preußen.
Die Wut der Demonstranten richtet sich gegen die Gäste des politischen Aschermittwochs, zu dem die baden-württembergischen Grünen seit Jahren traditionell nach Biberach einladen. In diesem Jahr haben sich Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, Bundeschefin Ricarda Land, Urgestein Jürgen Trittin und Ministerpräsident Winfried Kretschmann angekündigt.
