Pfarrer am Garnisonkirchturm: Rechtsextreme verhindern
n-tv
Der wieder aufgebaute Turm der Garnisonkirche soll in Potsdam ein Symbol für Friedensarbeit und Demokratie werden. Der zuständige Pfarrer stellt sich klar gegen eine mögliche Vereinnahmung durch rechtsextreme Kreise.
Potsdam (dpa/bb) - Die evangelische Kirche will nicht zulassen, dass der wieder aufgebaute Turm der Garnisonkirche in Potsdam ein Anziehungspunkt für Rechtsextreme wird. "Es ist eben das Ziel, dass aus dem Ort etwas wird, was er historisch so vor 1945 nie war: ein Ort für Demokratiebildung und Friedensarbeit", sagte Pfarrer Jan Kingreen am Donnerstag vor der Eröffnung der Kapelle im Turm, die am Ostermontag mit einem Gottesdienst gefeiert wird. "Wir sind sehr stark darauf aus, dass es in keinem Fall ein Ort für Rechtsextreme wird." Man könne mit der äußeren Hülle rechtsextreme Propaganda machen, aber "mit dem, was hier drinnen passiert an Programm, kann das nicht geschehen", sagte der Theologe.
Gegner des Wiederaufbaus des Turms in barocker Hülle sehen in dem historischen Bau ein Symbol des Militarismus und einen Treffpunkt rechtsnationaler Bewegungen in den 1920er und 1930er Jahren. Sie verweisen auch auf den historischen "Tag von Potsdam" im März 1933, als Reichspräsident Paul von Hindenburg vor der Garnisonkirche dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler die Hand reichte. Seit Jahren herrscht eine kontroverse Debatte um den Ort der einstigen Militärkirche.
Pfarrer Kingreen sagte, es gebe eine strenge Hausordnung. Wer im Kirchenturm eine Veranstaltung organisieren wolle, müsse auch unterschreiben, dass er sich für Vielfalt einsetze und gegen Rassismus, Intoleranz und gegen Antisemitismus eintrete. Die evangelische Kirche wolle mit dem Betrieb des Kirchenturms Friedensarbeit und Demokratiebildung betreiben. Zudem gehe es um eine kritische Auseinandersetzung mit der hoch ambivalenten Geschichte dieses Ortes, sagte Kingreen.
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