Perus neuer Präsident Pedro Castillo: Der reaktionäre Marxist
DW
Bis vor vier Jahren war Pedro Castillo Grundschullehrer in einem entlegenen Andendorf. Dann wurde er als Anführer eines Lehrerstreiks landesweit bekannt. Nun hat der 51-Jährige die Präsidentenwahl in Peru knapp gewonnen.
Das Andendorf Puña besteht aus rund zwei Dutzend Häusern, die zerstreut in einem Netz aus Feldwegen liegen. Die einzige Landstraße, die CA 918, endet hier. Bis 2017 unterrichtete José Pedro Castillo Terrones in Puña Grundschulkinder. Geboren wurde er 1969 im Nachbardistrikt Tacabamba. Die Hauptstadt des Departements, Cajamarca, liegt etwa 200 Straßenkilometer entfernt - eine Tagesreise in dieser Gegend. Als junger Mann engagierte sich Castillo in Rondas Campesinas - Organisationen, in denen sich Bauern zusammenschlossen, um sich im peruanischen Bürgerkrieg gegen Übergriffe von Terrorgruppen zu verteidigen. Der maoistische "Sendero Luminoso" (Leuchtende Pfad)" und das marxistisch-leninistische "Movimiento Revolucionario Túpac Amaru" machten vor allem in den 1980er und -90er Jahren die ländlichen Gegenden Perus unsicher, die von der Staatsmacht völlig vernachlässigt worden waren - und es bis heute nach Ansicht vieler noch heute werden.More Related News