Personalmangel in Frankfurter Bürgerämtern – Kritik an Magistrat
Frankfurter Rundschau
Die Außenstellen in vier Frankfurter Stadtteilen bleiben vorerst geschlossen. Wann sie wieder öffnen, kann die Stadtregierung nicht sagen.
Frankfurt – Die Bürgerämter in Kalbach, Nieder-Erlenbach, Fechenheim und Harheim bleiben bis auf weiteres geschlossen. Einen Termin für eine Wiedereröffnung gibt es nicht. Das teilte der Magistrat in einem nun veröffentlichten Bericht mit.
Die CDU-Fraktion im Römer Frankfurt hatte nachgefragt, wann die seit Beginn der Corona-Krise geschlossenen Ämter wieder öffnen können. Sie wären eine Entlastung für das Zentrale Bürgeramt an der Langen Straße. Kritisch sieht die CDU, dass die Ämter auch im Sommer vorigen Jahres, als die Inzidenzen noch niedrig waren, geschlossen blieben. Zudem bringen die Christdemokraten eine 2G- oder eine 2G-plus-Regel für die Außenstellen in den vier Stadtteilen ins Gespräch.
Doch so einfach ist es nicht. In ihrer Antwort an die Stadtverordneten teilt die zuständige Dezernentin Eileen O’Sullivan (Volt) mit, die Bürgerämter könnten nicht festlegen, dass nur noch geimpfte oder genesene Personen Einlass bekommen. Auf den Internetseiten der Behörde findet sich daher auch nur die Bitte, einen Impf- oder Genesenennachweis oder einen negativen Corona-Test mitzubringen.
Gerade in den recht kleinen Außenstellen könnten „Schutzabstände nur schwer bis gar nicht eingehalten werden“, schreibt O’Sullivan. Vor allem aber scheitere eine Wiedereröffnung am Personalmangel: „Die Personalausstattung des Bürgeramtes war und ist zu gering.“ Vorbereitung und Durchführung von Kommunal- und Bundestagswahl hätten im vorigen Jahr zahlreiche Beschäftigte gebunden. Und Mitarbeiter:innen, die zu Risikogruppen zählen, dürften keinen direkten Kontakt zu den Kundinnen und Kunden des Amts haben.
Das Personal werde im Zentralen Bürgeramt und den sechs verbliebenen Außenstellen gebündelt, so O’Sullivan. Trotz hohem Krankenstand könnten dort pro Woche zwischen 8000 und 10 000 Termine angeboten werden.