
Pentagon entsendet US-Truppen nach Afghanistan
Frankfurter Rundschau
Das Pentagon entsendet 3000 US-Soldatinnen und Soldaten nach Afghanistan. Das teilt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der USA mit.
Washington, D. C. – Die USA werden rund 3000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten zeitweise nach Afghanistan verlegen, um die Sicherheit am Hauptstadt-Flughafen in Kabul zu verstärken. Es gehe darum, den Abzug des US-Botschaftspersonals zu unterstützen, erklärte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Donnerstag (12.08.2021). Diese könne auch die Sicherung von Konvois von und zum Flughafen umfassen, sagte er. Die Truppen könnten das Außenministerium auch bei der Evakuierung früherer afghanischer Mitarbeiter des US-Militärs unterstützen. Hintergrund: Der rasante Vormarsch der Taliban in der Umgebung um die afghanische Hauptstadt Kabul. Die zeitweise Verstärkung sei angesichts des jüngsten Vormarsches der militant-islamistischen Taliban in Teilen Afghanistans eine Vorsichtsmaßnahme, sagte Kirby. Die Verstärkung sei angesichts der sich rasch verschlechternden Sicherheitslage „angemessen“, sagte er. Die Truppen sollen in den nächsten 24 bis 48 Stunden in Kabul eintreffen. Zuletzt warnten die US-Geheimdienste, dass den Taliban schon bald die Hauptstadt Kabul in die Hände fallen könne. Das Militär der USA will das Land eigentlich bis Ende August verlassen. Dies sei auch weiter der Plan, betonte Kirby. Zurückbleiben sollen nach dem Abzug nur einige Hundert Soldaten - vor allem, um die US-Botschaft zu schützen. Zudem soll es eine recht kleine US-Präsenz am Flughafen geben. US-Präsident Joe Biden hatte den Abzug im Frühjahr angeordnet. Damals waren noch rund 2500 US-Soldaten im Land gewesen. Bis Anfang der Woche war der Abzug aber bereits zu mehr als 95 Prozent abgeschlossen, wie das US-Militär erklärt hatte. Nun soll das Botschaftspersonal in Kabul weiter bis auf ein Minimum reduziert werden. Wie viele Menschen die US-Botschaft genau verlassen , ist nicht bekannt. Es werde sich jedoch auf eine „diplomatische Kernpräsenz“ beschränken, wie Ned Price, ein Sprecher des Außenministeriums der USA, mitteilte.More Related News