Peking 2022: Eileen Gu gewinnt zweites Gold
DW
Am 14. Tag der Olympischen Spiele in Peking feiert Chinas Ski-Freestyle-Star Eileen Gu ihren zweiten Olympiasieg. Der Biathlon-Massenstart wird zur Windlotterie. Im Skicross dominieren die Schweizer.
"Es waren zwei Wochen mit den intensivsten Höhe- und Tiefpunkten, die ich je erlebt habe. Mein Leben hat sich für immer verändert", sagte Eileen Gu, nachdem sie in ihrer Spezialdisziplin Halfpipe nicht zu schlagen gewesen war. Die gebürtige US-Amerikanerin, die für China startet, sicherte sich nach Gold im Big Air und Silber im Slopestyle erneut die Goldmedaille. Hinter der 18-Jährigen belegten die beiden Kanadierinnen Cassie Sharpe Rachael Karker die weiteren Medaillenränge. Sharpe war in Pyeongchang Olympiasiegerin geworden, Karker ist Weltmeisterin.
Die deutsche Finalteilnehmerin Sabrina Cakmakli landete nach drei verhaltenen Fahrten als Zwölfte auf dem letzten Platz. "Ich bin natürlich mega, mega enttäuscht", sagte sie im ZDF: "Es war nicht einfach heute, es war mega windig."
Der Wind hatte auch großen Einfluss beim Biathlon-Massenstart der Frauen über 12,5 Kilometer. Die Entscheidung über die Podestplätze fiel dementsprechend beim Schießstand. Die Athletinnen versuchten, ihre Gewehre ruhig zu halten, warteten auf Windflauten. Doch irgendwann fingen bei der Kälte auch die Arme und Beine an zu zittern und es wurde immer schwieriger, ins Schwarze zu treffen.
Justine Braisaz-Bouchet kam am besten mit den schwierigen Bedingungen zurecht. Mit Vorsprung ging sie ins letzte Schießen im stehenden Anschlag und schaffte es, sich nur eine Strafrunde einzuhandeln. Ihre Verfolgerinnen leisteten sich allesamt mindestens einen Fehlschuss und musste die Französin ziehen lassen. Die 25-Jährige gewann ihre erste olympische Medaille und gleich war es die goldene. Silber sicherte sich Tiril Eckhoff aus Norwegen vor ihrer Teamkollegin Marte Olsbu Røiseland. Beste deutsche Starterin war Franziska Preuss auf dem achten Platz.
Auch bei den Männern war der Wind entscheidend: Während der neue Massenstart-Olympiasieger Johannes Thingnes Bø aus Norwegen beim letzten Schießen einigermaßen ruhige Bedingungen hatte und nur eine Scheibe verfehlte, frischte der Wind anschließend auf. Der Schwede Martin Ponsiluoma und Vetle Sjåstad Christiansen aus Norwegen kamen am besten durch und sicherten sich nach 15 Kilometern Silber und Bronze. Die Deutschen Philipp Nawrath und Benedikt Doll, die aussichtsreich im Rennen lagen, wurden dagegen völlig "verblasen". Beide schossen beim vierten Schießen viermal daneben und fielen zurück. Doll wurde am Ende als Achter bester Deutscher.