Peinliches Foto: Nancy Faeser lobt Schüler - die machen rechtsextreme und islamistische Gesten
RTL
Die Bundesinnenministerin gratuliert Verfassungsschülern bei Twitter. Problem: Einer zeigt den rechtsextremen Wolfsgruß, andere die Rabia-Geste. Tweet gelöscht.
Hat sie nur nicht richtig hingeschaut oder keine Ahnung? Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) steht scharf in der Kritik. Sie hat ein Foto auf Twitter gepostet. Darauf zu sehen sind Schüler, die die Ministerin gerade als Demokratie-Botschafter ausgezeichnet hat. Der Skandal: Auf dem Foto zeigt einer den Wolfsgruß. Zwei weitere junge Männer heben die Hand zum Rabia-Gruß. Der Wolfsgruß ist das Handzeichen türkischer Rechtsextremisten. Der Rabia-Gruß wird von islamistischen Muslimbrüdern als Erkennungssymbol benutzt.
Die Ministerin hat das Foto am Donnerstag gelöscht.
Was genau ist auf dem inzwischen verschwundenen Foto zu sehen?
Klar zu erkennen ist der Wolfsgruß, den ein Schüler in die Kamera macht. Es ist das Erkennungssymbol der rechtsextremen türkischen Gruppe "Graue Wölfe". Beim Gruß werden der kleine und der Zeigefinger abgespreizt, Ring-, Mittelfinger und Daumen berühren sich.
In der Türkei werden die "Grauen Wölfe" mit mehreren Morden in Verbindung gebracht. Die Gruppierung ist auch in Deutschland aktiv.
"Sie sind eine ultranationalistische, rassistische Bewegung, deren Ideologie auf dem Türkentum und dem Islam basiert. Juden, Christen, Armenier, Griechen, Israel und die Vereinigten Staaten werden als Feinde der Türken betrachtet", sagte der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi schon 2018 in einem Interview mit der "Welt".
Der Rabia-Gruß wiederum wird auch immer wieder vom türkischen Präsidenten Erdogan benutzt. Dabei werden vier Finger in die Höhe gestreckt und der Daumen auf den Handballen gedrückt. Der Gruß geht auf die Muslimbrüder zurück. Sie grüßen sich häufig mit dem auch Rabia-Geste genannten Zeichen. Die Muslimbruderschaft wird teilweise als radikal-islamistisch eingestuft.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte während des Besuchs am Mittwoch ein Grußwort an die Schüler gerichtet. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen, hatten an einem von ihrem Ministerium mit 1,5 Millionen Euro finanzierten Projekt eines Bildungsträgers teilgenommen, der sich für Chancengleichheit in der politischen Bildung einsetzt. Dann postete die Ministerin ein Bild von dem Treffen.