Pegel der Elbe steigt weiter
n-tv
Nach dem weihnachtlichen Dauerregen kommt aktuell weniger Wasser herunter. In einigen der betroffenen Regionen lässt das aufatmen, etwa am Oberlauf der Weser. Vielerorts bleibt die Lage aber angespannt. In Lilienthal bei Bremen werden nach einem Deichriss weitere Straßen evakuiert, auch bei Winsen müssen Menschen ihre Häuser verlassen.
An einigen Flüssen in Deutschland bleibt die Hochwasserlage angespannt. Betroffen sind unter anderem Gebiete an der Elbe in Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie an der Weser in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. In Dresden soll am Morgen die Sechs-Meter-Marke an der Elbe überschritten werden. Um Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg vor Überschwemmungen zu schützen, wird das Pretziener Wehr gezogen. Das etwa 135 Meter lange Wehr war zuletzt im Juni 2013 geöffnet worden. Auch jetzt soll es dafür sorgen, dass ein Drittel des Elbwassers in einen 21 Kilometer langen Kanal fließt, um Schönebeck, Magdeburg und andere Orte in den Elbniederungen herum, bis es wieder in die Elbe fließt.
An der Helme gilt voraussichtlich in den nächsten Tagen die höchste Hochwasseralarmstufe 4. In Niedersachsen rechnete der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz vor allem an der Mittelweser und an den Oberläufen von Aller, Leine und Oker mit weiter steigenden Pegelständen. In der Gemeinde Lilienthal bei Bremen riss nach Angaben der örtlichen Feuerwehr ein Deich, der betroffene Bereich wurde bereits gestern Nachmittag evakuiert. Wegen eines durchweichten Deichs wurden in der Nacht dann weitere Straßen evakuiert. Im angrenzenden Bremen ist die Hochwasserlage im Stadtteil Borgfeld ähnlich angespannt. Innensenator Ulrich Mäurer will sich dort heute selbst ein Bild von der Lage machen. Im Bremer Ortsteil Timmersloh konnte an den Deichen nachgearbeitet werden, sodass dort keine Evakuierungen mehr stattfinden mussten.
Wegen des Aller-Hochwassers mussten in der niedersächsischen Gemeinde Winsen rund 300 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Die Siedlungen Westohe und Südohe wurden evakuiert, teilte der Landkreis Celle gestern Abend mit. Der Wasserstand auf den Straßen sei dort auf rund 40 bis 50 Zentimeter gestiegen, aus Sicherheitsgründen sei daher der Strom abgestellt worden. Als Notunterkunft wird derzeit die Allertalsporthalle in Winsen eingerichtet. In einigen Orten im Landkreis Verden herrschte in der Nacht wegen des Hochwassers und aufweichender Deiche weiterhin eine "bedrohliche Lage", wie ein Feuerwehrsprecher sagte.