
PCR-Tests künftig nur noch für ausgewählte Gruppen
RTL
Weil PCR-Tests knapp werden, reicht zum « Freitesten » künftig ein Antigen-Test.
Omikron und die bundesweite Einführung von 2Gplus in vielen Bereichen helfen zwar bei der Bekämpfung der vierten Welle. Gleichzeitig lassen sie aber auch die Anzahl der PCR-Tests rapide in die Höhe schnellen. Um die Labore zu entlasten und um auch weiterhin genug Tests vorrätig zu haben, haben die Gesundheitsminister von Bund und Ländern heute einem weitreichenden Beschluss gefasst.
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"Die Zahl der PCR-Tests hat sich in den letzten Tagen verdreifacht - wenn nicht vervierfacht!" Das war der Hilferuf des Berufsverbands Deutscher Laborärzte, der Deutschland in der vergangenen Woche aufgerüttelt hatte. Grund waren vor allem die bundesweit eingeführten 2Gplus-Regeln in Gastronomie und verschiedenen Freizeit- und Kulturangeboten.
Das führte in einigen Bundesländern, wie zum Beispiel Berlin sogar zu PCR-Engpässen. Grund genug für die Gesundheitsminister zu handeln. Auf Antrag der Berliner Senatsregierung sollen PCR-Tests künftig auf "symptomatische Personen und gegebenenfalls vulnerable Gruppen" beschränkt werden.
Im Klartext heißt das: Einfach mal schnell zum PCR-Test gehen, um die Bedingungen für eine 2Gplus-Location zu bekommen, wird nicht mehr möglich sein. PCR-Tests soll es künftig nur noch für folgende Gruppen geben:
Zum Freitesten aus der Isolation nach einer Infektion oder aus der Quarantäne, soll ein PCR-Test allerdings nicht mehr verfügbar sein. Dafür sollen künftig zertifizierte Antigen-Tests ausreichen, teilte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne mit.
Die Forderung Berlins war sogar noch einen Schritt weitergegangen. Dort wollte man auch im Fall, dass die Corona-WarnApp "rot" anzeigt – es also eine Infektion im direkten, räumlichen Umfeld gegeben hat – keinen PCR-Test mehr veranlassen. Dem erteilte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz Petra Grimm-Benne allerdings eine Absage. "Dafür müsste es die Möglichkeit geben, Antigen-Tests in der Corona-Warn-App zu hinterlegen", so Grimm-Benne. Dies sei aktuell aber noch nicht der Fall.
Auf die Regelung haben sich allerdings bisher nur die Gesundheitsminister von Bund und Ländern verständigt. Ein Beschluss soll dann die Ministerpräsidentenkonferenz fassen. (sst)