Patientin stirbt nach Prügel-Behandlung - Therapeut vor Gericht
n-tv
Ein selbsternannter Heiler veranstaltet in Großbritannien einen Workshop, bei dem Menschen mit schweren Erkrankungen via Schläge behandelt werden. Für eine 71-jährige Diabetikerin führt der weder konventionelle noch feinfühlige Behandlungsansatz zu einem medizinischen Notfall - mit Todesfolge.
In Großbritannien muss sich ein selbst ernannter "Heiler" wegen des Todes einer 71-Jährigen verantworten, die nach einer aus Schlägen bestehenden angeblichen Therapie des Mannes gestorben war. Der aus dem kalifornischen Cloudbreak stammende Hongchi Xiao wies am Mittwoch vor einem Richter im südenglischen Winchester den Vorwurf zurück, er habe durch grobe Verletzung der Sorgfaltspflicht den Tod seiner Patientin Danielle Carr-Gomm herbeigeführt.
Die 71-Jährige hatte 2016 an einem Workshop von Xiao teilgenommen, bei dem Menschen mit schweren Erkrankungen geheilt werden sollen, indem sie wiederholt geschlagen werden oder sich selbst schlagen. Die Paida-Lajin genannte umstrittene Methode ist auch als "Prügeltherapie" bekannt. Die an Diabetes leidende Carr-Gomm erlitt infolge der Behandlung eine sogenannte Ketoazidose und starb daran am 20. Oktober 2016.
Eine Ketoazidose ist ein medizinischer Notfall, der bei Diabetikern durch das Fehlen von Insulin verursacht wird. Diese Komplikation ist lebensgefährlich und bedarf sofortiger medizinischer Behandlung. Für das Gerichtsverfahren wegen fahrlässiger Tötung war der in China geborene Xiao von Australien an Großbritannien ausgeliefert worden. Der 60-Jährige bleibt vorläufig in Haft. Der Prozess gegen ihn soll Ende Juni beginnen.
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