Pasta mit Sardinen für alle
Süddeutsche Zeitung
Keine Straße, kein fließendes Wasser und nur fünf Einwohner: Das kleine italienische Dorf Campo am Gardasee zieht nur ein paar Kreative an - und Menschen, die einfach ihre Ruhe haben wollen.
Es rumpelt und schaukelt heftig, wenn Giacomo Simonelli ein- bis zweimal pro Woche von seinem Wohnort Marniga di Brenzone hoch nach Campo fährt. Auf seinen in die Jahre gekommenen Allrad-Panda ist eine der fünf Sondergenehmigungen für die automobile Nutzung des holprigen Mauleselpfads ausgestellt, der hinauf nach Campo führt. Nur die ersten 700 Meter sind asphaltiert, dann geht es steil bergauf über Stock und Stein. Ein moderner SUV hätte zwar die nötigen PS, wäre aber viel zu breit für den schmalen, steinigen Weg. 200 Höhenmeter sind zu bewältigen. Wanderer gehen die Strecke in gut 30 Minuten vom Seeufer aus. Sie führt durch Olivenhaine und vorbei an Natursteinmäuerchen, auf denen sich Dutzende Eidechsen in der Sonne wärmen. Und zwischendurch gibt's immer wieder herrliche Blicke auf den Gardasee.