Parteiloser Kandidat rechnet mit geringerer Wahlbeteiligung
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Lübben (dpa/bb) - Vor Schließung der Wahllokale in der Stichwahl um das Landratsamt in Dahme-Spreewald hat sich der parteilose Bewerber Sven Herzberger optimistisch aber auch angespannt gezeigt. "Die Verantwortung, die auf meinen Schultern gefühlt lastet, ist natürlich größer als beim ersten Wahlgang", sagte Herzberger der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag vor der Entscheidung. Jetzt gehe es ja darum, dass es in Dahme-Spreewald künftig keinen AfD-Landrat gebe, sondern einen Landrat, der "verbindet und nicht spaltet". Er selbst bezeichnete sich als integrierenden Menschen.
Bei der Stichwahl für die Nachfolge von Stephan Loge (SPD) kämpfen der Zeuthener Bürgermeister Herzberger als parteiloser Kandidat und der AfD-Bundestagsabgeordnete Steffen Kotré um den Sieg.
Die AfD möchte als Rechtsaußenpartei mit ihrem Bewerber Kotré an den Erfolg im thüringischen Sonneberg anknüpfen - dort stellt sie den deutschlandweit ersten AfD-Landrat. Kotré selbst setzt auf die bisherigen Nichtwähler, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Wenn es uns gelingt, eine signifikante Zahl von Nichtwählern zur Wahl zu bringen, dann rechne ich mir durchaus Chancen aus."
Der parteilose Bewerber Herzberger ging davon aus, dass weniger Menschen zur Wahl gehen würden. Erste vorsichtige Prognosen könnten ihm Recht geben: Nach Angaben der Wahlleitung hatten bei der Stichwahl nach einem ersten Zwischenstand bis 14.00 Uhr 23,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Zum Vergleich: Beim ersten Wahlgang am 8. Oktober waren es zu diesem Zeitpunkt 28,6 Prozent. "Ich gehe aber davon aus, dass wir das Quorum schaffen, wir haben viel mobilisiert", sagte Herzberger, auch Zeuthener Bürgermeister.