Parteienforscher: AfD hat ihr Potenzial ausgeschöpft
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Chemnitz (dpa/sn) - Der Chemnitzer Politikwissenschaftler Eric Linhart sieht die AfD auf ihrem Zenit. "Die AfD ist eine der wenigen Parteien, die schon seit einer ganzen Weile sehr stabil ist. Sie hat ihr Potenzial ausgeschöpft, aber das Potenzial, das sie hat, hält sie auch weitgehend", sagte der Professor an der Technischen Universität Chemnitz der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Bundesweit seien das etwa elf Prozent der Zweitstimmen.
Diese Einschätzung gelte auch für den Osten, wenngleich hier auf einem viel höheren Niveau. "In Sachsen kann sie seit längerem 25 Prozent abrufen. Wenn die Union schlechter abschneidet, lässt das die AfD stärker erscheinen. Das heißt aber nicht, dass die AfD stärker geworden ist, sondern die Union schwächer", betonte Linhart, Inhaber der Professur "Politische Systeme" am Institut für Politikwissenschaft der TU Chemnitz.
Die AfD hatte die Bundestagswahl in Sachsen am Sonntag klar für sich entschieden. Nach dem vorläufigen Ergebnis landete sie im Freistaat bei 24,6 Prozent der Zweitstimmen. Bei der Wahl 2017 waren es 27,0 Prozent. Bundesweit rutschte die AfD mit 10,3 Prozent vom dritten auf den fünften Rang. In Sachsen konnte die SPD mit 19,3 Prozent die erfolgsverwöhnte CDU (17,2) auf Platz drei verdrängen. Dahinter rangieren die FDP (11,0), die Linken (9,3) und die Grünen (8,6).