Paramilitärs unterstützt - Chiquita muss Schadenersatz zahlen
n-tv
Schutzgeld oder freiwillige Unterstützung einer Terroristen-Gruppe? Der US-Bananenkonzern Chiquita zahlt über Jahre hohe Beträge an die kolumbianischen Paramilitärs AUC. Die Familien getöteter Kolumbianer verklagen das Unternehmen auf Schadenersatz und gewinnen.
Der US-Bananenkonzern Chiquita ist wegen seiner Verbindungen zu einer paramilitärischen Gruppe in Kolumbien erneut zu Schadenersatzzahlungen in Millionenhöhe verurteilt worden. Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Florida entschied, dass das Unternehmen 38,3 Millionen Dollar an die Familien von acht kolumbianischen Männern zahlen muss, die von den Vereinigten Selbstverteidigungskräften Kolumbiens (AUC) getötet wurden.
Chiquita habe die AUC wissentlich finanziell unterstützt, was ein vorhersehbares Schadensrisiko dargestellt habe, hieß es. Das Unternehmen konnte nicht nachweisen, dass es sich bei den finanziellen Zuwendungen um Schutzgelder handelte, mit denen eine unmittelbare Bedrohung des Unternehmens oder seiner Mitarbeiter abgewendet werden sollte. Eine Stellungnahme von Chiquita zu dem Urteil liegt bisher nicht vor.
"Das Urteil macht die getöteten Ehemänner und Söhne nicht wieder lebendig, aber es stellt die Dinge richtig und weist die Verantwortung für die Finanzierung des Terrorismus dorthin, wo sie hingehört: vor die Tür von Chiquita", sagte die Anwältin der Familien der Getöteten.
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