Paralympics in Tokio: Politischer Maulkorb für Aktive
DW
Wer sich bei Wettkämpfen oder Medaillenübergaben der Paralympischen Spiele in Tokio mit Worten oder Gesten politisch äußert, riskiert eine Strafe. Die Vorschriften sind sogar strenger als bei den Olympischen Spielen.
Tamiru Demisse tat es nicht nur einmal, sondern zweimal. Nachdem der sehbehinderte 1500-Meter-Läufer aus Äthiopien bei den Paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro die Ziellinie überquert hatte, kreuzte er - wie zuletzt US-Kugelstoßerin Raven Saunders bei den Olympischen Spielen in Tokio - die Arme zum Zeichen des politischen Protests. Bei der Siegerehrung, mit der Silbermedaille um den Hals, wiederholte der damals 22-Jährige die Geste. Demisse, der bei der Eröffnungsfeier der Spiele die Fahne seines Heimatlands getragen hatte, wollte damit gegen Menschenrechtsverletzungen durch die Regierung Äthiopiens protestieren. "Wir haben ihm sehr, sehr deutlich klargemacht, dass politische Statements bei den Paralympics nicht erlaubt sind", sagte der damalige Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, Philip Craven.More Related News